Gott

Gott ist der Schöpfer und Retter dieser Welt. Er selber ergreift die Initiative, um mit seiner Schöpfung in Beziehung zu treten und teilt sich ihr immer wieder mit. Obwohl Gott sich uns zu erkennen gibt, ist er immer auch Geheimnis. Wir vermögen nie ganz auszusprechen, wer Gott ist, was er will und was er tut. Das hindert uns nicht, unser Leben restlos Gott anzuvertrauen. Unser Ziel ist es nicht, ihn zu definieren oder zu erklären; vielmehr will Gott erkannt und geliebt, erfahren und angebetet werden.

Dreieinigkeit

Wir vertrauen dem einen Gott, der sich uns als Vater, Sohn und Geist offenbart. Vater, Sohn und Geist sind nicht drei Götter, noch ein Gott, der sich zu je einer bestimmten Zeit als Vater, dann als Sohn und zuletzt als Geist zeigt. Gott ist immer einer: Vater, Sohn und Geist, auch wenn wir ihn als drei Personen wahrnehmen.

Gott, der Vater

Mit diesem Namen möchte Gott angerufen werden, und indem wir Gott als Vater ansprechen, drücken wir aus, zu wem wir gehören und woher wir kommen. Die Menschen dieser Welt und die Schöpfung insgesamt sind nicht heimatlos und ohne Ursprung: Gott ist ihr Schöpfer, Erhalter und Erneuerer. Wir begegnen Gott als Vater, weil der Sohn gekommen ist, um uns den Vater zu zeigen.5 Gott ist jedoch nicht geschlechtlich – wie menschliche Lebewesen –, er vereint sowohl mütterliche wie auch väterliche Eigenschaften in sich.

Gott, der Sohn

Wenn Gott, der Vater, für uns Zugehörigkeit und Ursprung ausdrückt, dann widerspiegelt Gott, der Sohn, seine Identifikation mit uns, seiner Schöpfung. Indem Gott, der Sohn, voll und ganz Mensch wurde, wurde er einer von uns. Gezeugt durch den heiligen Geist und geboren von der Jungfrau Maria ist Jesus Christus nicht nur Mensch, er ist auch Gott, wie er von uns in seiner uneingeschränkten Identifikation mit der Schöpfung wahrgenommen wird. Daher ist Jesus «Gott mit uns»: Im Gekreuzigten ist Gott allen Menschen solidarisch und nahe. Dadurch ist er gleichzeitig Mittler für alle Zeiten zwischen Gott und den Menschen und hat Verständnis für unsere Schwächen. Jesus Christus ist weder göttlicher Mensch noch menschlicher Gott, er ist Gott und Mensch, auch in seinem Tod, seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt.

Gott, der Heilige Geist

Ist die wahrnehmbare Gegenwart Gottes in dieser Welt. Er ist der Leben schaffende und Leben entfaltende Geist. Er ist der Geist allen Lebens, der Geist der Schöpfung und der Vollendung. Weil er der Geist des Lebens ist, ist er Tröster. Als Geist des Lebens beschenkt er die Menschen mit einer Vielfalt von Gaben zur Entfaltung und Verwirklichung des Lebens. Auch die Frucht des Geistes gehört in diese Kategorie von Gaben, die der Geist schenkt, damit das Leben gelingt und sich entfalten kann. Der Geist ermöglicht auch die für uns lebensnotwendige Gemeinschaft, ohne die niemand leben kann: er ist die Erfahrung der Gemeinschaft Gottes mit uns Menschen – Gott in uns – und er ist die Erfahrung der Gemeinschaft unter uns Menschen; er ist der Geist der Gemeinschaft. Der Heilige Geist ist gleichzeitig Gottes Gegenwart in dieser Welt wie auch Gottes Unverfügbarkeit; er weht, wo er will, er kann weder kontrolliert noch institutionalisiert werden.

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