Unser Glaube

Die Bibel ist zunächst das von Menschen geschriebene Zeugnis der Offenbarung Gottes und seiner Geschichte mit den Menschen – und gleichzeitig mehr als das: gemäß ihrem Selbstzeugnis ist sie Gottes eigenes Wort eingegeben durch den Heiligen Geist, zuverlässig und in den wesentlichen Fragen klar. Die vielfältigen Schriften der Bibel haben ihre Mitte und ihr Ziel in Jesus Christus, der den grundlegenden Inhalt der biblischen Botschaft darstellt.

Autorität der Bibel

Die Bibel bildet die unverzichtbare Autorität in allen Belangen des Lebens und des Glaubens, sie ist Quelle von Freude und Trost, gibt Wegleitung damals und heute. Die Begegnung mit der Bibel ist vitaler Bestandteil des Lebens als Christ und als Gemeinde. Die Bibel hat ihren Sinn nicht in sich selbst, sondern ist Trägerin der Offenbarung Gottes an uns. Wir verehren kein Buch, sondern den lebendigen Gott. Wir vertrauen Gott, der durch die Bibel zu uns spricht.

Umgang mit der Bibel

Die Autoren der Bibel wurden vom Heiligen Geist gebraucht in voller Achtung ihrer Persönlichkeit und ihres kulturellen und historischen Umfelds. Die biblischen Schriften richteten sich an eine bestimmte Leserschaft einer bestimmten Zeit. Die Bibel bedarf deshalb der Auslegung und Anwendung, die diese Faktoren berücksichtigen. Gleichzeitig wissen wir um die Bedeutung und Berechtigung eines schlichten Hörens auf die Schrift, die sich uns persönlich aufschließt. Die Auslegung der Bibel soll in Respekt gegenüber ihrer Autorität und im Sinn der ursprünglichen Aussagen geschehen. Sie geht aus vom vorhandenen Text und trägt seiner literarischen Form Rechnung. Sie macht nachvollziehbar, was damals ausgesagt wurde. Dazu erhellt sie auch die Welt um den Text und die Absicht des Textes. Sie versucht, die Gewichtung und den Zusammenhang von einzelnen Aussagen in der Bibel nachzuvollziehen. Schwierige und widersprüchliche Aussagen werden weder gegeneinander ausgespielt noch vorschnell harmonisiert, sondern im Gesamtkontext der Bibel beurteilt. Die Auslegung achtet darauf, dass nicht fremde Gedanken in den Text hineingelesen oder Texte überinterpretiert werden.


Gott ist der Schöpfer und Retter dieser Welt. Er selber ergreift die Initiative, um mit seiner Schöpfung in Beziehung zu treten und teilt sich ihr immer wieder mit. Obwohl Gott sich uns zu erkennen gibt, ist er immer auch Geheimnis. Wir vermögen nie ganz auszusprechen, wer Gott ist, was er will und was er tut. Das hindert uns nicht, unser Leben restlos Gott anzuvertrauen. Unser Ziel ist es nicht, ihn zu definieren oder zu erklären; vielmehr will Gott erkannt und geliebt, erfahren und angebetet werden.

Dreieinigkeit

Wir vertrauen dem einen Gott, der sich uns als Vater, Sohn und Geist offenbart. Vater, Sohn und Geist sind nicht drei Götter, noch ein Gott, der sich zu je einer bestimmten Zeit als Vater, dann als Sohn und zuletzt als Geist zeigt. Gott ist immer einer: Vater, Sohn und Geist, auch wenn wir ihn als drei Personen wahrnehmen.

Gott, der Vater

Mit diesem Namen möchte Gott angerufen werden, und indem wir Gott als Vater ansprechen, drücken wir aus, zu wem wir gehören und woher wir kommen. Die Menschen dieser Welt und die Schöpfung insgesamt sind nicht heimatlos und ohne Ursprung: Gott ist ihr Schöpfer, Erhalter und Erneuerer. Wir begegnen Gott als Vater, weil der Sohn gekommen ist, um uns den Vater zu zeigen.5 Gott ist jedoch nicht geschlechtlich – wie menschliche Lebewesen –, er vereint sowohl mütterliche wie auch väterliche Eigenschaften in sich.

Gott, der Sohn

Wenn Gott, der Vater, für uns Zugehörigkeit und Ursprung ausdrückt, dann widerspiegelt Gott, der Sohn, seine Identifikation mit uns, seiner Schöpfung. Indem Gott, der Sohn, voll und ganz Mensch wurde, wurde er einer von uns. Gezeugt durch den heiligen Geist und geboren von der Jungfrau Maria ist Jesus Christus nicht nur Mensch, er ist auch Gott, wie er von uns in seiner uneingeschränkten Identifikation mit der Schöpfung wahrgenommen wird. Daher ist Jesus «Gott mit uns»: Im Gekreuzigten ist Gott allen Menschen solidarisch und nahe. Dadurch ist er gleichzeitig Mittler für alle Zeiten zwischen Gott und den Menschen und hat Verständnis für unsere Schwächen. Jesus Christus ist weder göttlicher Mensch noch menschlicher Gott, er ist Gott und Mensch, auch in seinem Tod, seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt.

Gott, der Heilige Geist

Ist die wahrnehmbare Gegenwart Gottes in dieser Welt. Er ist der Leben schaffende und Leben entfaltende Geist. Er ist der Geist allen Lebens, der Geist der Schöpfung und der Vollendung. Weil er der Geist des Lebens ist, ist er Tröster. Als Geist des Lebens beschenkt er die Menschen mit einer Vielfalt von Gaben zur Entfaltung und Verwirklichung des Lebens. Auch die Frucht des Geistes gehört in diese Kategorie von Gaben, die der Geist schenkt, damit das Leben gelingt und sich entfalten kann. Der Geist ermöglicht auch die für uns lebensnotwendige Gemeinschaft, ohne die niemand leben kann: er ist die Erfahrung der Gemeinschaft Gottes mit uns Menschen – Gott in uns – und er ist die Erfahrung der Gemeinschaft unter uns Menschen; er ist der Geist der Gemeinschaft. Der Heilige Geist ist gleichzeitig Gottes Gegenwart in dieser Welt wie auch Gottes Unverfügbarkeit; er weht, wo er will, er kann weder kontrolliert noch institutionalisiert werden.


Gott erweist sich den Menschen von Anfang an als Erlöser und Befreier. Sein Erlösungswille findet in Jesus Christus seine Erfüllung: Er wurde Mensch, brachte Befreiung und Heilung, starb am Kreuz, erlitt so das Gericht Gottes an unserer Stelle und wurde auferweckt zu neuem Leben. Dadurch wurde der Bruch zwischen Gott und Mensch überwunden.

Verwirklichung der Erlösung

Bei der Erlösung geht es wesentlich um die Versöhnung des einzelnen mit Gott, seinen Mitmenschen und der Schöpfung. Die Verwirklichung der Erlösung wird in der Bibel mit punktuellen und prozesshaften Erfahrungen, Begriffen und Bildern beschrieben: Die Schuld wird dem Menschen vergeben. Er wird durch den Glauben gerecht gesprochen. Er wird neu aus Wasser und Geist geboren. In der Wassertaufe werden Vergebung und der Empfang des neuen Lebens zeichenhaft dargestellt. Er wird mit dem heiligen Geist getauft und erfüllt. Er erhält die Gewissheit der Erlösung. Der neue Mensch wird eingegliedert in die Gemeinde als seine neue Familie. Er lernt, alle Lebensbereiche auf Jesus und seine Herrschaft auszurichten. Er wird durch den Geist Gottes befähigt, ein Leben zu führen, das Gott gefällt. Nach dem körperlichen Tod wird er auferstehen und ewig mit Gott leben.

Verantwortung des Menschen

Die Verantwortung des Menschen besteht darin, diese Erlösung anzunehmen, indem er zu Gott umkehrt, an Jesus Christus als Erlöser glaubt und ihm sein Leben anvertraut. Diese Entscheidung, die Mündigkeit, wird durch die Taufe festgemacht und bestätigt. Der Mensch ist bereit, sich in seinem ganzen Wesen erneuern zu lassen und strebt danach, ganz für Gott zu leben und seinen Willen zu tun. Wer sich Jesus und seinem Angebot verweigert, bleibt getrennt von Gott und geht verloren.


Die christliche Gemeinde wurde durch das Kommen des Heiligen Geistes an Pfingsten sichtbar und breitete sich über die ganze Welt aus. Die Gemeinde umfasst weltweit alle Rassen, Gesellschaftsschichten, Generationen und Geschlechter und ist örtlich in verbindlichen Gemeinschaften sichtbar. In der Gemeinde erleben wir Heil und Heilung, Versöhnung und Gerechtigkeit als Zeichen der Gegenwart des Reiches Gottes. Die Gemeinde ist ein dynamischer Organismus, keine starre Organisation. In Anlehnung an Apg. 2,42 – 47 betonen wir folgende Merkmale: Gemeinschaft mit Gott durch Gebete und Abendmahl. Ganzheitliche Gemeinschaft untereinander. Treue gegenüber dem Evangelium, der Lehre der Apostel.

Bilder

Das Neue Testament beschreibt das Verhältnis zwischen Jesus Christus und seiner Gemeinde in Bildern: er ist das Fundament des Hauses Gottes, der Hirte der Herde, der Bräutigam der Braut, das Haupt des Leibes.

Der Heilige Geist und die Gemeinde

Christus ist durch seinen Geist in der Gemeinde gegenwärtig. Darum erwarten wir als Pfingstgemeinde die sichtbare und spürbare Wirksamkeit des Heiligen Geistes. Zum Wirken des Heiligen Geistes gehören seine Gaben (Charismen des Heiligen Geistes) sowie Kraftwirkungen (Zeichen und Wunder). Der Heilige Geist macht uns zu einer Dienstgemeinschaft: alle dienen mit Gaben, die der heilige Geist schenkt, alle sind Priester und Diener Gottes. Zur Leitung und Auferbauung der Gemeinde hat Gott verschiedene Dienste gegeben, die zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Bezeichnungen trugen. Die einzelne Lokalgemeinde ist nicht selbstgenügsam, sondern braucht den Austausch mit Diensten und Gaben anderer Gemeinden.

Einheit und Vielfalt

Die Geschichte der Gemeinde ist eine Geschichte sowohl der Erneuerung als auch des Leidens. Es gab Aufbrüche und Trennungen, es entstanden Konfessionen und Denominationen bzw. Landes- und Freikirchen. Die Elim Kirche Schönebeck hat Anteil an dieser Geschichte und verstehen sich als Teil der weltweiten Gemeinde. Im Sinn Jesu bemühen wir uns zusammen mit anderen Gemeinschaften und Kirchen um Versöhnung im Leib Christi.

Gemeinde und Israel

Die Gemeinde hat ihre Wurzel im alttestamentlichen Gottesvolk: der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist auch unser Gott. Wir sehen in der heutigen Geschichte Israels Gottes Handeln im Blick auf die zukünftige Erfüllung der biblischen Verheißungen. Das Israel von heute ist jedoch noch nicht identisch mit dem geistlich erweckten Volk Gottes, das Jesus als Messias annimmt.

Der Auftrag

Die ganze Menschheit hat den grundsätzlichen Auftrag, die Schöpfung zu bebauen und zu bewahren. Christen wissen sich der Welt gegenüber verantwortlich, ihre ethischen Normen entnehmen sie aus dem wichtigsten Gebot der Liebe zu Gott und zur ganzen Schöpfung. Der spezifische Auftrag der Gemeinde ist die Ausbreitung und Verwirklichung der Guten Nachricht von Jesus Christus. Damit sollen alle Menschen die Möglichkeit zur erneuerten Beziehung mit Gott erhalten. Der Heilige Geist steht der Gemeinde dabei zur Seite. Das Reich Gottes, welches mit dem Kommen Christi angebrochen ist und welches sich immer wieder in der Gegenwart verwirklicht, entfaltet sich durch die Verwirklichung dieses Auftrags. Das Reich Gottes wird in und durch die Gemeinde sichtbar.

Die Basis für dieses Glaubensbekenntnis wurde uns zur Verfügung gestellt von der bewegungplus.ch

Weitere Informationen über unseren Glauben: www.bfp.de